Kleines Teil, große Wirkung
Da hängt er nun, der Penis von Kim (Martina Schöne-Radunski). Ganz frisch noch, ein wenig empfindlich auch. In einer Schweizer Spezialklinik hat die junge Frau sich das Glied hinoperieren lassen, einfach so. "Ich war neugierig", sagt sie. Dass ihr Freund Andreas (Christian Ehrich) diese Neugier nicht unbedingt teilt, hätte sich Kim denken können. Aber jetzt ist es schon zu spät. Der Penis ist da, und Andreas tatsächlich wenig begeistert. Wie soll er nur umgehen mit dem Ding, das da plötzlich zwischen den Beinen seiner Freundin baumelt? Und dann steht auch noch Kims beste Freundin Anna (Stella Hilb) vor der Tür. Ihr Freund hat eine andere geschwängert, und jetzt macht sie sich breit bei Kim und Andreas. Oh je!
Kim (Martina Schöne-Radunski) hat aus der Schweiz ein ganz besonderes Souvenir mitgebracht.
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Andreas (Christian Ehrich) versteht die Welt nicht mehr: Seine Freundin Kim (Martina Schöne-Radunski) hat seit Kurzem einen Penis.
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Dr. Venningen (Hans-Heinrich Hardt) ist Spezialist für Penis-OPs.
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Kim (Martina Schöne-Radunski) und Andreas (Christian Ehrich) versuchen, wieder zueinanderzufinden.
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Weil ihr Freund sie betrogen hat, zieht Anna (Stella Hilb, rechts) bei ihrer Freundin Kim (Martina Schöne-Radunski) ein.
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Kim (Martina Schöne-Radunski) geht ihren eigenen Weg.
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"Kim hat einen Penis" ist eine sympathische und ziemlich witzige Komödie aus Deutschland.
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Nein, "Kim hat einen Penis" ist kein Film für Menschen, die kichern müssen, wenn sie das Wort "Penis" nur hören. Allerdings spielt in Philipp Eichholtz' wunderbarer Komödie, die beim letztjährigen Münchner Filmfest Premiere feierte, das Geschlechtsteil nur eine Nebenrolle. Vielmehr legt der wunderbar leicht inszenierte Film den Fokus auf die Beziehung zwischen Kim und ihrem Andreas, einem der wunderbarsten Liebespaare des jüngeren deutschen Kinos. Persönlichkeit statt Penis lautet die Devise. Eichholtz geht es um Beziehungsdynamiken, nicht um Geschlechterrollen. "Kim hat einen Penis" ist kein wirklich queerer Film, auch kein Kommentar zum Dritten Geschlecht. Sondern einfach nur eine im besten Sinne durchgeknallte Komödie mit dem Zeug zum Kultfilm.
Von Sven Hauberg