Ich möchte Teil einer Jugendbewegung sein!
Dass die Jugend unpolitisch ist, widerlegen gerade Greta Thunberg und ihre Mitstreiterinnen eindrucksvoll. Wie politisch die Jugend früher schon war, zeigt die Komödie "Petting statt Pershing". Das Kinodebüt von Petra Lüschow spielt in der Bundesrepublik des Jahres 1983. Hunderttausende gingen damals, im sogenannten "Heißen Herbst", gegen den NATO-Doppelbeschluss und die Stationierung neuer Atomraketen in Europa auf die Straße. Auch die 17-jährige Ursula (Anna Florkowski) will sich engagieren. In der westdeutschen Provinz aber ist sie mit ihrem Engagement ziemlich alleine. Dann taucht plötzlich Siegfried (Florian Stetter) in ihrem Leben auf, ein linksalternativer Kommunarde, der gewaltfreie Trainings organisiert. Prompt verliebt sich Ursula in den attraktiven Lehrer. Doch der scheint sich nicht für die pummelige Schülerin zu interessieren.
Ursula (Anna Florkowski) lebt auf dem Land, träumt aber davon, Teil der Friedensbewegung zu sein.
© Jutta Pohlmann
Ursulas Vater Helmut (Thorsten Merten) hat eine Affäre mit der Sportlehrerin (Barbara Philipp) seiner Tochter.
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Der charismatische Siegfried (Florian Stetter) verdreht Ursula den Kopf.
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Die Frauen in Ursulas Heimatort organisieren Kurse zur Selbstbefreiung.
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Die 16-jährige Ursula (Anna Florkowski) sehnt sich nach Liebe und Anerkennung.
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Ursula (Anna Florkowski) hat sich in den linksalternativen Lehrer Siegfried Grimm (Florian Stetter) verliebt.
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Die Friedensbewegung ist auch in der deutschen Provinz angekommen.
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"Ich war sehr in der Anti-Atomkraft- und Friedensbewegung und vielen Gruppen engagiert", erzählt Regisseurin Petra Lüschow, Jahrgang 1966. Damals sei sie oft die Jüngste gewesen. "So kam ich nicht selten in die Rolle der Beobachterin und erlebte, wie diese Gruppen funktionierten, die Spielchen, die amourösen Verflechtungen." "Petting statt Pershing" sei nun ein Film "über das Politische im Privaten, über die Widersprüche einer Gesellschaft, die in den 80-ern noch sehr piefig war, vor allem was das Frauenbild anging".
Von Felix Bascombe