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Studie zur Diversität im Kino: Rein weiße Casts sind Kassengift

Weißer Mann liebt weiße Frau und rettet die Welt - diese jahrzehntelang erprobte Hollywood-Formel ist längst kein Erfolgsgarant mehr. Wie eine Forschungsgruppe der Universität von Kalifornien nun herausfand, spielen Filme und Serien, die auf ethnische Diversität bei der Besetzung der Rollen setzen, mehr Geld ein.

Die Studie rechnet vor: Die 25 erfolgreichsten Kinofilme 2015, bei denen mindestens 20 Prozent des Casts keine weißen Männer oder Frauen waren, spielten 105 Millionen Dollar weltweit ein. Bei den erfolgreichsten 64 Filmen mit höchstens zehn Prozent dieser Kategorie verdienten die Studios gerade mal 41,9 Millionen Dollar. Trotzdem fällt die Mehrheit der Kinofilme weiterhin in letztere Kategorie.

Selbiges ist bei Fernsehserien zu beobachten. In den USA erreichten Formate wie "Brooklyn Nine-Nine", "New Girl" und "Elementary" mit einem Diversitäts-Level von 41 bis 50 Prozent die höchsten Einschaltquoten. Dennoch waren bei 67 der 123 erfolgreichsten Serien höchstens 20 Prozent der Rollen mit Darstellern aus ethnischen Minderheiten besetzt.

Die Fortschritte bei der Besetzung von etwa schwarzen, asiatischen und lateinamerikanischen Darstellern sowie der steigende Anteil von Frauen in wichtigen Positionen seien zwar zu begrüßen, so das Urteil des "Hollywood Diversity Report 2017", weit genug gehe Hollywood aber noch nicht. Dabei lassen sich die Verantwortlichen sogar Geld entgehen: "Weniger diverse Produkte fallen am Markt durch, dennoch dominieren sie. Das ergibt aus finanzieller Sicht keinen Sinn", erklärt die Co-Autorin der Studie, Ana-Christina Ramón.