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Terry Gilliam verliert Kampf um "The Man Who Killed Don Quixote"

17 Jahre und unzählige Anläufe brauchte Terry Gilliam, um "The Man Who Killed Don Quixote" fertigzustellen. Kurz nachdem das Langzeitprojekt des Monty-Python-Komikers endlich seine Premiere in Cannes feiern konnte, entschied ein französisches Gericht, dass der Film dem Regisseur und Drehbuchautor nicht gehöre. Damit folgte das Gericht der Argumentation von Paulo Branco, dem ehemaligen Produzenten von "The Man Who Killed Don Quixote". 2016 hatte Terry Gilliam mit Branco und der Produktionsfirma Alfama Films einen Vertrag abgeschlossen. Nachdem jedoch die zugesicherten finanziellen Mittel nicht zur Verfügung gestellt werden konnten, zerstritten sich die beiden Vertragspartner. Gilliam suchte neue Geldgeber, die ihm schließlich ermöglichten, sein Herzensprojekt abzudrehen - illegalerweise, wie das Pariser Gericht nun entschied. Es gab Branco recht und verurteilte Gilliam zu einer Zahlung von 10.000 Euro.

"Das Urteil zeigt, dass die Rechte des Film Alfama Films gehören", zitiert "Screen Rant" Paulo Branco, "wir werden von allen Schadensersatz fordern, die sich an der illegalen Produktion beteiligt oder sich durch seine illegale Verwertung zu Komplizen gemacht haben." Neben der Produktionsgesellschaft Kinology, die "The Man Who Killed Don Quixote" letztlich finanzierte, und dem Verleih Ocean Films, der den Film in Frankreich in die Kinos brachte, seien damit auch die Filmfestspiele von Cannes gemeint. Die zeigten Terry Gilliams Werk trotz anhaltender Rechtsstreitigkeiten bei der diesjährigen Ausgabe des Festivals als Abschlussfilm.

Wie die Kino-Zukunft des Films aussehen wird, scheint damit unklar: "The Man Who Killed Don Quixote" sollte eigentlich am 30. Juni auf dem Filmfest München in Anwesenheit Terry Gilliams seine deutsche Premiere feiern. Der Kinostart ist bislang für den 27. September vorgesehen.

Erstmals hatte Terry Gilliam im Jahr 2000 den Versuch unternommen, "The Man Who Killed Don Quixote" zu drehen. Als Hauptdarsteller waren Johnny Depp und Jean Rochefort vorgesehen. Unwetter, eine Erkrankung Rocheforts und Finanzierungsprobleme setzten dem Bestreben jedoch ein jähes Ende. 2006 plante Gilliam einen Neustart, diesmal mit Ewan McGregor und Robert Duvall in den Hauptrollen, doch erneut zwangen Geldsorgen das Projekt in die Knie. 2014 schließlich begann die Vorproduktion der aktuellen Fassung mit Adam Driver und Jonathan Pryce.