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Harvey Weinstein muss für 23 Jahre ins Gefängnis

Urteil im Weinstein-Prozess: Harvey Weinstein, der als Produzent Filme wie "Der englische Patient" und "Shakespeare in Love" zu Erfolgen machte, muss 23 Jahre ins Gefängnis. Das verkündete Richter James Burke am Mittwoch in New York. Die Anklage hatte die Maximalstrafe von 29 Jahren gefordert, die Verteidigung die Mindeststrafe von fünf Jahren. Als Grund führten Weinsteins Verteidiger die angeblich schlechte gesundheitliche Verfassung ihres Mandanten an.

Weinstein war am 24. Februar von einer Geschworenen-Jury wegen Sexualverbrechen schuldig gesprochen worden. Dem 67-Jährigen wurden seit 2017 von Dutzenden Frauen sexuelle Übergriffe und Vergewaltigung vorgeworfen. In dem Prozess ging es vor allem um die Anschuldigungen von zwei Frauen: Mimi Haleyi und Jessica Mann. Haleyi hatte Weinstein vorgeworfen, sie 2006 zum Geschlechtsverkehr gezwungen zu haben; Mann sagte aus, sie sei 2013 von Weinstein vergewaltigt worden.

Weinstein wurde deswegen der Vergewaltigung und der schweren sexuellen Nötigung schuldig gesprochen. Im weiteren Anklagepunkt des "raubtierhaften sexuellen Angriffs" wurde er hingegen freigesprochen. Nachdem das Urteil verkündet wurde, gab Weinstein an, Schmerzen in der Brust zu verspüren, es folgte eine Herzoperation. Eine leichte Verletzung zog er sich zudem nach einem Sturz im Gefängnis zu.

Der Fall Harvey Weinstein hatte weltweit die MeToo-Bewegung ausgelöst, in deren Folgen sich Frauen gegen sexuelle Übergriffe durch Männer zur Wehr setzten und auf Missbrauch und Vergewaltigung in Hollywood und anderswo aufmerksam machten.