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Diane Keaton über "Pate III"-Neufassung: "Einer der besten Momente meines Lebens, ihn zu sehen"

Vor 30 Jahren kam "Der Pate III" weltweit in die Kinos. Damals blieb der Film weit hinter den gehegten Erwartungen zurück. Auch Diane Keaton, die darin Kay Corleone spielte, die entfremdete Ehefrau des Protagonisten Michael Corleone (Al Pacino), war von dem Ergebnis lange nicht überzeugt. Nun hat sie die Neufassung von Regisseur Francis Ford Coppola gesehen und ist hellauf begeistert: "Es war einer der besten Momente meines Lebens, ihn zu sehen", sagte die inzwischen 74-Jährige gegenüber dem US-amerikanischen Branchenblatt "Variety".

Der inzwischen 81-jährige Coppola habe sie zusammen mit ihren Co-Stars Al Pacino, Talia Shire und George Hamilton auf das Gelände von Paramount gebeten, um ihnen den neu geschnittenen Film "Mario Puzo's The Godfather Coda: The Death Of Michael Corleone", bestehend aus dem alten Filmmaterial von "Der Pate III" zu zeigen. Für Keaton sei dies die "Erfüllung eines Traums" gewesen, wie sie nun erzählte: "Ich sah den Film in einem ganz anderen Licht. Als ich ihn vor langer Zeit sah, war es wie 'Oh, ich weiß nicht'. Er schien nicht so gut zu laufen, und die Kritiken waren nicht sehr gut. Aber Francis hat den Anfang und das Ende umstrukturiert und Mann, ich sage Ihnen, es hat funktioniert."

"Ich mag große Filme"

Sie könne sich nicht erklären, warum die Leute den Film nicht mochten. Doch ihr selbst sei es nicht viel anders gegangen. Coppolas Neubearbeitung werde die Leute definitiv dazu bringen, den Film zu überdenken, ebenso wie das vernichtende Urteil, das sie über die damals knapp 20-jährige Sophia Coppola gefällt hatten: Die Tochter des Regisseurs war damals kurzfristig für die Rolle der Mary Corleone eingesprungen, nachdem die eigentlich vorgesehene Winona Ryder krank wurde.

Da Coppola kaum Schauspielerfahrung besaß, galt ihre Darstellung als platt, amateurhaft und nicht überzeugend. Dank des neuen Schnitts bekäme die inzwischen 49-Jährige die Chance, zu glänzen: "Sie ist, wie eine Tochter wäre, wenn man diesen Kerl als Vater hätte, den Leiter einer kriminellen Organisation. Sie war sich ihrer selbst nicht so sicher und ist ziemlich ruhig. Irgendwie heimgesucht. Ich fand sie fantastisch", empfand Keaton.

Auch der Blick auf ihre eigene Schauspielleistung habe sich durch den neuen Schnitt geändert: "Es macht mir nie Spaß, mich zu sehen", erzählte Keaton. "Ich lebe mit mir. Ich will mich nicht auf der Leinwand sehen." Inzwischen erachte sie die Rolle der Kay Corleone allerdings als einen der Höhepunkte ihrer eigenen Karriere, fuhr Keaton fort.

Am 10. Dezember erscheint "Mario Puzo's The Godfather, Coda: The Death of Michael Corleone" auf Blu-ray und wird per Video on Demand verfügbar, der Film solle aber auch in ausgewählten Kinos zu sehen sein, wie Paramount mitteilte. Keaton spricht sich derweil ohnehin für eine Kinoverwertung des Streifens aus: "Ich hoffe nur, dass die Leute den Film in einem Theater mit großartiger Musik und großartigem Klang sehen können, so dass es einen mitreißen kann." Denn: "Ich mag große Filme. Ich mag sie in meinem Gesicht. Auf diese Weise bist du von ihnen gefesselt. Es holt dich aus deinem banalen, idiotischen Leben heraus."