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Trauer um Gunnar Möller

"Eigentlich hätte ich nur den einen Film drehen müssen, alle anderen Filme mit mir sind in Vergessenheit geraten", sagte Gunnar Möller einmal. In "Ich denke oft an Piroschka" spielte der Berliner 1955 an der Seite von Liselotte Pulver - und wurde schlagartig berühmt. 27 war Möller damals, stand aber schon von Kindesbeinen an vor der Kamera. Bereits als Zwölfjähriger war er in einer Märchenverfilmung zu sehen, während der NS-Zeit in mehreren Propagandafilmen. Aber erst die Rolle des Studenten Andreas, der sich in Ungarn in die hübsche Piroschka verliebt, machte ihn einem großen Publikum bekannt. Wie die Agentin des Schauspielers bestätigte, starb Möller bereits am 16. Mai im Alter von 88 Jahren in Berlin.

Am 1. Juli 1928 kam Möller in der deutschen Hauptstadt als Sohn eines Optikermeisters zur Welt. Nach seiner Rolle in "Piroschka" spielte er in Kriegsdramen wie "Hunde, wollt ihr ewig leben" und "Nacht fiel über Gotenhafen". Für traurige Schlagzeilen sorgte der Schauspieler 1979: In London wurde er zu fünf Jahren Haft verurteilt, nachdem er seine Frau im Affekt totgeschlagen hatte. Zwei Jahre davon saß er in einem britischen Gefängnis ab. Was damals passiert war, sei ihm selbst unbegreiflich, beteuerte Möller immer wieder.

Nach seiner Entlassung kehrte Gunnar Möller zurück nach Deutschland und war vor allem in Theaterproduktionen und Fernsehfilmen zu sehen. 2003 heiratete er seine langjährige Lebensgefährtin, die Schauspielerin Christiane Hammacher. 2015 war er in "Die abhandene Welt" von Margarethe von Trotta ein letztes Mal in einem Kinofilm zu sehen.