Ein deutsches Kinoleben
Wen hat er nicht schon alles verkörpert: Vom NSDAP-Vater ("Die Blechtrommel") über den Edel-Wirt ("Rossini") bis zum KZ-Überlebenden ("Der letzte Mentsch") übernahm Filmlegende Mario Adorf so ziemlich jede denkbare Rolle. Sein größter Wunsch ging jedoch erst im hohen Alter in Erfüllung: Im vergangenen Jahr spielte Adorf den großen Philosophen Karl Marx - für Adorf, der selbst einst vom "Ende des Kapitalismus" sprach, ein Lebenstraum. Die Dokumentation "Es hätte schlimmer kommen können - Mario Adorf" blickt nun zurück auf das Schaffen des vielleicht größten deutschen Schauspielers.
In München besuchte Mario Adorf einst die Schauspielschule.
© COIN FILM
Mit Margarethe von Trotta drehte Mario Adorf 1975 die Böll-Verfilmung "Die verlorene Ehre der Katharina Blum".
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Senta Berger und Mario Adorf erinnern sich an gemeinsame Jahre.
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Seit Anfang der 50er-Jahre stand Mario Adorf für Dutzende Kino- und Fernsehfilme vor der Kamera.
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Regisseur Dominik Wessely (links) begleitete Mario Adorf auf einer Zeitreise durch sein Leben.
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Mit Interviews und Archivaufnahmen erzählt Regisseur Dominik Wessely von Adorfs von Armut geprägter Kindheit, von seinem Studium in München und seinen Schauspielerfolgen. Rund 200 Filme hat Adorf, der im kommenden Jahr 90 wird, gedreht, mit Werner Herzog, Rainer Werner Fassbinder, Billy Wilder und Sam Packinpah. Zusammen mit Weggefährten wie Senta Berger und Margarethe von Trotta erinnert er sich zurück an ein Leben im Zeichen des Films. Und er gewährt einige Einblicke in seine privaten Befindlichkeiten, unter anderem sein Leben in Italien.
Von Felix Bascombe